„Großsiedlung am Stadtrand ohne Lobby vernachlässigt?“

Harald Gindra
Die LupeTempelhof-Schöneberg

So der Titel einer Großen Anfrage, welche die Fraktion DIE LINKE in die Februar-BVV einbrachte.
Die Schriftliche Antwort Drs. 0067 unter linksfraktion-tempelhof-schoeneberg.de/nc/initiativen/

Es ging der Fraktion darum, den Blick auf die Entwicklung der Großwohnsiedlung an der Waldsassener Straße und dem Tirschenreuther Ring zu richten, die selten Thema ist. Die Antwort des Bezirksamts und die Beiträge anderer Fraktionen waren enttäuschend.
Leider hat sich die Frage in der Überschrift bestätigt. Bezirksamt und die GRÜNE-SPD-Zählgemeinschaft negierten Probleme bzw. verweigerten es eigene Vorschläge zu machen. Wir hoffen dennoch, dass bei den aufgeworfenen Fragen zu denen auch Stellungnahmen von degewo, W40 (Quartiersentwicklung) und Berliner Sparkasse eingeholt wurden, jetzt etwas in Bewegung kommt.
Nach 50 Jahren - ohne Sanierung des Nahversorgungszentrums Waldsassener Straße - steht ein Neustart an, der mit vielen kleineren und größeren Maßnahmen die Attraktivität erhöht.

Dazu gehören für DIE LINKE die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, ein äußeres und inneres Erscheinungsbild des Einkaufszentrums, das für Ladenbetreiber und Kunden anziehend wirkt. Mit rund 800 Unterschriften fordern Anwohner:innen: Wieder Ansiedlung einer Gebietsgaststätte! Weiter nötig sind eine Verbesserung der Barrierefreiheit (Praxen in 1. Etage ohne Aufzug), Verbesserung des fußläufigen Zugangs (Bänke als Ruhepunkte) an Gehwegen bzw. im Grünbereich der degewo-Häuser und ein Neustart des Wochenmarktes unter besseren Umgebungsbedingungen. Und die vielen älteren Leute in dem Gebiet erwarten auch nach neun Monaten, dass die Berliner Sparkasse wieder eine funktionsfähige Selbstbedienungszweigstelle öffnet.

DIE LINKE bleibt weiter dran, weil der weitverbreitenden Stimmung im Quartier, „es geht alles bergab“, etwas entgegengesetzt werden muss. Das gelingt nur, wenn der Bezirk und degewo die Anwohner:innen umfassend bei Wohnumfeldverbesserungen einbeziehen. 

H. Gindra