Wir setzen uns für den Erhalt des Wenckebach-Klinikums an seinem jetzigen Standort ein!

Elisabeth Wissel

DIE LINKE nimmt die Bedürfnisse der Anwohnenden ernst, deshalb setzen wir uns für den Erhalt des Wenckebach­Klinikums (WBK) an seinem jetzigen Standort ein. Seit über zwei Jahren kämpft DIE LINKE in der BVV und innerhalb der Initiative „Erhalt des WenckebachKlinikums“, damit das Krankenhaus in Tempelhof bestehen bleibt.

Nach dem gescheiterten Einwohner-­Antrag der Initiative im Gesundheitsausschuss, zu dem es einen Ersatzantrag von SPD und Grünen gab, meinte nun die CDU in der letzten BVV die Lösung für das WBK gefunden zu haben. Mit einem Ersatzantrag „Gesundheitsstandort­Wenckebach:
Bedürfnisse der Anwohnenden ernst nehmen und den Standort bedarfsgerecht weiterentwickeln“ suggeriert sie die Bedürfnisse für den Ortsteil zu kennen. Ihr Vorschlag ist eine sogenannte Portal-Klinik, dies ist jedoch nicht die Forderung aus dem Einwohner-­Antrag, der klar einen sofortigen Stopp der Verlagerung von Kapazitäten ins Auguste-Viktoria-­Krankenhaus will. Dieser Stopp ist wichtig um eine Bedarfsanalyse, die auch den Namen verdient, durchzuführen, und nicht um Vivantes mehr Gewinn zu erbringen. Der CDU-­Vorschlag nach einer Portal-klinik löst nicht das Problem vor Ort, für die Menschen, die ein Klinikbett brauchen. 

Vielmehr ist es ein Nachgeben von dem, was Vivantes derzeit ohne Genehmigung praktiziert, indem es Strukturen abbaut. Eine Portal-klinik ist eine „Einrichtung ohne Betten“, ein Kunstwort von einer Klinik, welche keine ist. Patienten werden untersucht, zwischenstationiert, dann in eine nächste Klinik weitergeleitet. Sie ist ein Konstrukt, das rechtlich und abrechnungstechnisch überhaupt nicht geklärt ist. Es ist weder ein Krankenhaus, noch eine Arztpraxis. 

Wichtig und dringend ist jetzt: 
Es muss ins WBK investiert werden, und die Investitions­ und Sanierungskosten müssen vom Land und von Vivantes übernommen werden, wie das Gesetz es vorschreibt. Die Behauptung von Vivantes, dass die Sanierung für sie zu teuer sei und sich wirtschaftlich nicht lohne, ist einfach eine Behauptung, ein Märchen, ohne Kalkulationsvorlage. Saniert werden müssen die Gebäude des WBK ohnehin, jedoch will Vivantes dies nicht bezahlen und spekuliert auf Privatisierungen auf dem Gelände. 

Angefangen bei der Rettungsstelle, die seit Jahren nur geduldet wird.

Ärgerlich ist auch die Hinnahme von vielen Politiker:innen, wenn Vivantes sich wirtschaftlich schlecht rechnet. Es ist jedoch ein Landesunternehmen und der größte kommunale Klinikkonzern Deutschlands, der nicht pleitegehen kann. Jährlich werden viele Millionen Euro für Straßensanierungen und mehr ausgegeben, aber für ein Leben rettendes Krankenhaus sollen Gelder gestrichen werden.
Elisabeth Wissel