Endlich Ideen für die Kurfürstenstraße!

Carolin Behrenwald
Die Lupe

Sexarbeit ist Realität und bei uns gehört seit langer Zeit der Straßenstrich rund um die Kurfürstenstraße zum Stadtbild, das den Kiez im Schöneberger Norden maßgeblich prägt. Durch die Vielzahl an Neubauprojekten, wie zum Beispiel dem Carré Voltaire, und die dadurch sich verändernde Anwohner_innenschaft werden Konflikte an die Oberfläche gespült und Sexarbeit sichtbarer. Es ist offensichtlich, dass für Anwohner_ innen und Sexarbeiter_ innen eine Situation geschaffen werden muss, in der ein Miteinander wieder möglich ist.

Eine Idee ist dabei die Errichtung von sogenannten Verrichtungsboxen unter den U-Bahnbögen entlang der U2. Diese sollen Anlaufstellen für Freier sein, die als Fahrradfahrer und Fußgänger die Kurfürstenstraße aufsuchen, um die Dienstleistungen der Sexarbeiterinnen* vor Ort in Anspruch zu nehmen.

Wir halten die Errichtung der Verrichtungsboxen in Kombination mit anderen Maßnahmen für einen guten Weg, um die sichtbare Verrichtung der Sexarbeit aus der Öffentlichkeit zu holen. Gleichzeitig bieten die Verrichtungsboxen den Frauen* Schutz vor Übergriffen.

Natürlich sind damit nicht alle Probleme gelöst. Es wird weiterhin notwendigsein, Begleitkriminalität, die rund um die Sexarbeit existiert, konsequent zu verfolgen. Verdrängung und emotionale Debatten helfen nicht weiter.

Wir müssen ins Handeln kommen, um die Situation und den Schutz der Sexarbeiter_innen zu verbessern und Lösungen für die Anliegen der Anwohner_innen zu finden.
Carolin Behrenwald