Kulturelles...

Marianne Lampel

Oeconomia

Dokumentarfilm von Carmen Losmann

Losmann geht mit einem naiven Ansatz an dieses komplexe Thema. Sie fragt Banker, Volkswirte und Makro-Ökonomen, sofern sie gesprächsbereit sind, einfach: Woher kommt das Geld für Gewinne? Tja, da müssen manche schon sehr lange nachdenken und versuchen sich herauszureden. Letztlich wird klar, dass Geld produziert wird, wenn ein Kredit gewährt wird gegen das Versprechen ihn zurückzuzahlen. Der Schuldner ist der zentrale Akteur des Kapitalismus. Selbst wenn er seine Schulden zurückgezahlt hat, wird er zwar aus dem Kreislauf genommen, jedoch irgendwer muss neue Kredite aufnehmen. Das gilt nicht nur für den normalen Bürger, sondern auch der Sozialstaat ist eine Profitquelle durch Staatsanleihen als Kapitalanlagen So werden bestimmte Wirtschaftssektoren am Leben gehalten, die selbst Investoren als unrentabel erscheinen.

Nicht nur durch entwaffnend naive Interviews, sondern auch durch anschauliche Grafiken, einer Monopoly-Runde, wirkt der Film eindrucksvoll.

Was würde passieren, wenn alle Schulden getilgt wären, würde der Kapitalismus dann zusammenbrechen?

Unbedingt ansehen, wenn die Kinos wieder geöffnet sind!
 

Gedenkstätte Stille Helden

Ausstellung Widerstand gegen die Judenverfolgung 1933 - 1945

In dieser Ausstellung wird nicht nur Otto Schindler vorgestellt, der weit über 1000 Juden rettete, sondern im Vordergrund stehen die vielen Einzelnen, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens jüdische Mitbürger retteten oder ebenfalls durch Denunziation dem NS-Regime zum Opfer fielen. Wie groß die jüdische Widerstandsbewegung war und über welches internationale Netz sie verfügte, wird anhand von Fotos, Dokumenten, Exponaten dargestellt.

Diese sehenswerte Ausstellung befand sich zuvor in Berlin-Mitte, in dem Gebäude, in dem sich auch das Museum der Otto Weidt Blindenwerkstatt befindet.

Mut und Zivilcourage sind gerade in der heutigen Zeit mit ihrem wachsenden Rassismus von Nöten.

Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Stauffenbergstrasse 13, 10785 Berlin

Eintritt: frei 

 

Stadt, Land, Raub

Sozialkrimi von Marcie R. Rendon

Renee Blackbear, genannt Cash, weil sie immer Kleingeld benötigt, gehört zu den indigenen Völkern, wie die Autorin auch. Cash lebt in der Kleinstadt Fargo/Nord Dakota. Atmosphärisch gut beschrieben ist das Leben in dieser kleinen, engen Stadt. Sie arbeitet als Landarbeiterin und studiert. Eines Tages hört sie von zwei verschwundenen weißen Mädchen. Mehr durch Zufall als durch Absicht kann sie diese finden .......

Weiße Sklaverei und Sklaverei von Ureinwohnern als immer noch aktuelle Themen waren wohl Auslöser für Marcie R. Rendon dieses Buch zu schreiben. Sie hat als erste Indigene zahlreiche Auszeichnungen erhalten.

Argument Verlag, Hamburg

13,00 €

Marianne Lampel