Private Vermieter denken zuerst an ihren Profit

Die Lupe

So auch die Eigentümer des Hauses in der Kulmerstraße 4 in Schöneberg. Hilfesuchend und verzweifelt wandte sich ein Mieter dieses Hauses an mehrere Stellen, von denen er sich Hilfe erwartete. DIE LINKE hat reagiert. Über einen Hausbesuch erfuhr ich von den Nöten des Mieters und konnte mir auch ein Bild von dem Zustand des Hauses insgesamt machen. Der betreffende Mieter ist zwischen 60 und 70 Jahre alt, gehunfähig und fast blind. Als körperbehinderter Mensch ist er besonders auf den Aufzug angewiesen, wenn er beispielsweise dringend zum Arzt muss. Dies wäre vor ein paar Tagen notwendig gewesen und der Aufzug sei außer Betrieb gewesen, was öfters vorkomme, da der Aufzug nicht mehr regelmäßig gewartet würde. Die Mieter des Hauses müssten ständig beim Vermieter Druck machen, dass überhaupt etwas geschieht. In jeder Etage wohnen behinderte bis schwerstbehinderte Menschen, für die ein funktionierender Aufzug in einem Notfall lebensnotwendig ist. Der Mieter und seine Frau vermuten, dass man das Haus leer ziehen möchte, denn das Haus selbst gibt einen sehr vernachlässigten Eindruck ab. Die angrenzenden Häuser hätten das gleiche Problem, mal gebe es wochenlang kein Licht im Keller und Flur, mal wochenlang kein Warmwasser, und das Funktionieren des Aufzuges sei Glücksache. Es ist wirklich ein Skandal, wie man mit den Menschen umgeht. Das Haus stammt nicht aus öffentlich gefördertem Wohnungsbau, sonst könnte man öffentlich noch mehr Druck erzeugen. Im Grundgesetz steht aber: Eigentum verpflichtet. Jedoch versagt die soziale Verpflichtung hier völlig. Kriminelle Fahrlässigkeit der Vermieter setzt hier das Leben der Mieter aufs Spiel. DIE LINKE setzt sich für bedarfsgerechte Versorgung und bezahlbare Mieten ein, bei denen nicht der Vermieter über das Wohl der MieterInnen entscheidet.

Elisabeth Wissel