Umsetzung des Entwicklungs- und Pflegeplans auf dem Tempelhofer Feld

Elisabeth Wissel

Es gibt ihn, den Entwicklungs- und Pflegeplan (EPP), dennoch gibt es bisher vor Ort keine Anzeichen für eine Umsetzung. Zwei Drittel des Feldes liegen auf der Tempelhofer Seite, die im Vergleich zum Neuköllner Teil vernachlässigt werden. Mit einem Antrag von DIE LINKE (Drs.1343) in der BVV (Bezirksverordnetenversammlung) am 18. September sollte nun von bezirklicher Seite die Forderung an die zuständigen Stellen („Grün Berlin“) adressiert werden, den EPP endlich umzusetzen.
Der Antrag wurde mehrheitlich beschlossen und zukünftig folgen hoffentlich entsprechende Bemühungen. Mit dem Volksentscheid 2014, an dem DIE LINKE entscheidend mitgewirkt hat, wurde das Tempelhofer-Feld-Gesetz beschlossen.
Dieses schreibt vor „... die wertvollen Eigenschaften des Tempelhofer Feldes und die darauf beruhenden Funktionen dauerhaft zu erhalten und vor Eingriffen, welche sie gefährden oder verändern, zu schützen.“ Gleichzeitig sollte ein Pflegeentwicklungsplan (2014-2016) erstellt werden, der genau diese Belange beinhaltet. Engagierte Bürger_innen beteiligten sich an dem Verfahren, in dem die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt sowie die Grün Berlin GmbH gemeinsam Vorschläge für eine nutzerfreundliche Grünfläche erarbeiteten. Nur will man vom Bezirksamt davon nichts wissen, wie sich bei einem Interview des RBB im Juni mit Bürgermeisterin Schöttler (SPD) herausstellte, in dem sie sinngemäß meinte, auf dem Tempelhofer Feld dürfe nichts verändert werden. Ihr war der EPP, vom Senat beschlossen, nicht bewusst, denn an den Außenflächen bieten sich sehr wohl qualitative Verbesserungen an, wie man aus den Leitlinien entnehmen kann an: Sichtbarmachung der wechselvollen Geschichte, Prüfung von Beweidungskonzepten für die naturschutzfachliche Aufwertung, zusätzliche
Spiel- und Sportflächen, auch Service- und Gastronomieangebote im Bereich der Eingänge und vieles mehr.
Engagierte Bürger_innen, gewählt als Feldkoordinator_ innen, u.a. aus der Initiative 100% Tempelhofer- Feld sind unermüdlich im Einsatz und müssen sich immer wieder zu Äußerungen seitens der Politik, insbesondere der SPD, erklären. Die SPD ist schon 2014 gescheitert, als sie große Flächen des Tempelhofer Feldes bebauen wollte. Und jetzt will sie moralischen Druck auszuüben, um ihr Konzept doch noch umzusetzen, das das Tempelhofer- Feld-Gesetz jedoch untersagt. Das Problem ist, wer genug Geld hat, bekommt immer eine Wohnung.
Und unser Bezirk ist auch nicht untätig, für die nächsten Jahre wurden 32 Wohnbaupotentiale mit mehr als 8100 Wohnungen ausgewiesen. DIE LINKE ist für den Erhalt der Grünfläche Tempelhofer-Feld und für die Umsetzung des Entwicklungsund Pflegeplans. Es gilt das demokratische Mehrheits-Votum von vielen Berlinerinnen und Berlinern, dass das Feld für Sport, Erholung und Freizeit genutzt werden soll, und dieser Bürgerwille muss respektiert werden.
Elisabeth Wissel