Zukunft des Trödelmarktes vor dem Rathaus Schöneberg ist ungewiss

Schon in den Jahren 2007/2008 gab es immer wieder Vorstöße von CDU und SPD, den Trödelmarkt mit der Begründung vom Rathausplatz zu verbannen, er sei ein „historischer Ort“. Dennoch konnte durch den Druck der kleinen Händler (Unterschriftensammlungen) und Aktionen der LINKEN erst einmal ein Weiterbetreiben des Marktes ermöglicht werden. Jedoch hat das Bezirksamt (BA) Einschnitte vorgenommen und 2009 die Rathausseite an der Freiherr-vom-Stein-Straße der Sondernutzung durch den Trödelmarkt entzogen. Nun hat das BA einen Weg gefunden, dem Trödelmarkt noch mehr Fläche zu entziehen. Im Jahr 2012 und 2013 sollen auf dem Vorplatz des Rathauses Schöneberg gestalterische Veränderungen vorgenommen werden; hierzu gibt es einen Beschluss der BVV (Drs. 1094/XVIII). In diesem Zusammenhang hat sich das Bezirksamt bemüht, in das „Plätzeprogramm“ bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung aufgenommen zu werden. Es sollen u.a. größere Teile des Platzes für Pflanzungen genutzt werden. Wie die genaue Gestaltung dann aussehen wird, konnte über eine Kleine Anfrage der Verordneten der LINKEN nicht befriedigend beantwortet werden. Klar ist aber, dass sich die Fläche des Vorplatzes verkleinern wird. Und ob der Trödelmarkt dann noch weiter bestehen bleiben kann, ist ungewiss. Ein neues „Interessenbekundungsverfahren“ ist laut Kleiner Anfrage „nicht ausgeschlossen“. Das könnte das Aus für den bei vielen Menschen beliebten Markt bedeuten. Gerade für Einkommensschwache hat der Trödelmarkt eine wichtige soziale und wirtschaftliche Bedeutung. DIE LINKE ist der Auffassung, dass eine Begrünung unbedingt behutsam und in Abschnitten durchgeführt werden soll, um die Vollsperrung des Platzes und den Verlust von Standfläche zu vermeiden. Wir werden uns weiter an der Seite der Trödler und Besucher für den Fortbestand des beliebten Trödelmarktes einsetzen.

Elisabeth Wissel