Tausendfacher Protest gegen US-Raketen in Deutschland
Am 29.3.2025 kamen in Wiesbaden 4000 Teilnehmer zu einem Protest gegen die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraten zusammen. Bundesweit hatten mehrere Friedensgruppen und Parteien, darunter die Partei die Linke für diese Veranstaltung mobilisiert.
Der ehemalige Kanzler Scholz hatte diese Stationierung 2024 bei einem USA-Besuch putschartig an seinem Kabinett, seiner Partei und dem Bundestag vorbei, in Absprache mit US-Präsident Biden auf den Weg gebracht. Unter dem Kommando des 2021 in dem Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel reaktivierten 56. US-Artilleriekommandos werden dort SM-6- Raketen, Tomahawk-Marschflugkörper und die Hyperschall-Rakete „Dark-Eagle“ stationiert.
Gerade durch die Stationierung von „Dark Eagle“, mit einer Reichweite von 2500 Kilometern und der durch ihre hohe Geschwindigkeit bedingende geringere Vorwarnzeit, erhoffen sich die USA „erhebliche operative und strategische Vorteile“. Übersetzt heißt das, Russland wird zum Zielgebiet von US-Raketen aus Wiesbaden, Wiesbaden wird zum Zielgebiet russischer Raketen.
In der Wiesbadener Bevölkerung sind daher keine unbegründeten Ängste vor den möglichen Folgen einer Stationierung von US-Raketen vorhanden. Erinnerungen werden an den 8. September 1944 wach, als anglo-amerikanische Bomberverbände in 34 Minuten 90 Prozent von Mainz-Kastell auslöschten und dabei 300 Menschen töteten.
Die Demonstration unter dem Motto "Keine neuen US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland, Befehlskommando in Wiesbaden auflösen, Friedensgebote der hessischen Verfassung einhalten!", wurde daher auch von einer interessierten wohlmeinenden Stimmung der Wiesbadener begleitet. Es ergaben sich am Rande der Kundgebung interessante Gespräche in der sie ihre Ängste artikulierten. Großer Dank geht an den hessischen Landesverband, der die Kundgebung auch anmeldete, für die Organisation vor Ort.
Da von einem BlackRock-Kanzler Merz und einen bekennenden Kalten Krieger Klingbeil keine Annullierung der US-Pläne zu erwarten sind, kann nur eine große Protestbewegung diese Eskalationsspirale stoppen. Dafür ist in Zukunft auch eine bessere Mobilisierung durch die Bundespartei unbedingt notwendig. Der Anfang ist jedenfalls gemacht.
Stephan Jegielka