Außenminister Choquehuanca zieht positive Bilanz

Nach Gesprachen am 19. Oktober 2012 Amtskollege Guido Westerwelle, Gesundheitsminister Daniel Bahr, Parlamentariern des Auswartige Ausschusses im Deutschen Bundestag und der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Mechtild Dyckmans in der deutschen Hauptstadt zeigte sich Boliviens Ausenminister David Choquehuanca zufrieden.

"Bei meinen Gesprachspartnern bin ich auf viel Respekt und Verstandnis gestosen. Bolivien will auch in Zukunft wieder Mitglied desUN-Einheitsabkommens über Betaubungsmittel von 1961 sein, jedoch unter der Bedingung, dass das Kokablatt- Kauen auf bolivianischem Staatsgebiet erlaubt ist", unterstrich der Ausenminister den Willen der bolivianischen Regierung zur Einhaltung internationaler Vertrage.

"Das internationale Abkommen darf aber das Kokablatt-Kauen (Acullico) in Bolivien nicht weiter ächten. Seit 7.000 Jahren ist das Kokablat Teil unserer Kultur, unsere neue Verfassung stellt das Koka-Blatt in seiner ursprunglichen Form und auch das traditionelle Acullico unter Schutz. Kein Land kann Mitglied eines Abkommens sein, dass gegen seine eigene Verfassung verstost" erlauterte Ausenminister Choquehuanca die altung seines Landes und warb um Verstandnis. usenminister Guido Westerwelle lud er nach Bolivien ein. Koka ist nicht mit Kokain zu erwechseln. In Berlin bat der Ausenminister um ine verstarkte Zusammenarbeit bei der finanzierung und technischen Ausrustung nationaler  Anti-Drogeneinheiten im Kampf gegen den illegalenDrogenhandel. Fur Boliviens Anliegen, die Kokapflanzeals nationales Kulturerbe zu behandeln und das Kokablatt-Kauen als kulturelle Tradition nicht weiter zu kriminalisieren, zeigten die Vertreter der Bundesregierung Verstandnis, berichtet der Chef des bolivianischen Ausenministeriums.

Er wurde begleitet von Vize-Ausenminister Juan Carlos Alurralde Tejada. Als erste Ergebnisse der bilateralen Gesprache kundigte die Bundesregierung eine Prufung der bolivianischen Position  an. Hilfreich hierbei ware auch, die Ergebnisse einer von der Europaischen Union (EU) teilfinanzierten Studie uber das Kokablatt zu kennen,  die 2012 abgeschlossen sein sollte, betonten Vertreter des deutschen Gesundheitsministeriums.

Fur Boliviens Kampf gegen den Drogenhandel kundigte die Bundesregierung zudem eine Vertiefung der Zusammenarbeit im EU- Rahmen an.

Erst kurzlich hatten die Vereinten Nationen in einem Bericht die Erfolge der bolivianischen Anti-Drogenpolitik gelobt. Auf einer bis auf die letzten Platze gefullten Abendveranstaltung im Ibero-Amerikanischen Institut (IAI) stellte Choquehuanca das bolivianische Konzept des "Vivir Bien"  vor.

Der Einladung zum Vortrag des Ausenministers waren Botschafter (Mexiko, Ecuador, Peru, Argentinien u.a.), Parlamentarier, der Vorsitzende des  Lateinamerika-Referats im Auswartigen Amt,  Journalisten, Wissenschaftler, Stiftungsvertreter, Studenten und zahlreiche Interessierte gefolgt.

Wegen der hohen Besucherzahl wurde der Event  auch auf einer Grosbildleinwand ubertragen. Choquehuanca  lud die Anwesenden zudem nach Bolivien  zur Teilnahme am Welttreffen der spirituellen Oberhaupter "WALIKIPUNI" vom 20.–2. Dezember  2012 am Titikaka -See ein. 

Die Abendgäste verabschiedete Aussenminister Choquehuanca mit  einem lauten "jallalla!" (Auf das Leben!)

Quelle: Oktober 2012 Newsletter, Nr. 5 der Bolivianischen Botschaft, www.bolivia.de