Bedarfsgerechte Ausstattung wird verweigert

Elisabeth Wissel

Bedarfsgerechte Ausstattung wird verweigert

In einem Wohngebiet mit guter Wohnlage werden Sorgen um die Ausstattung einer Wohnung eher nicht vermutet. Aber genau darum geht es dem 65jährigen Bewohner, der um Unterstützung bei der LINKEN anfragte. Es geht um die Erweiterung seines Badezimmers, das ihm der Besitzer verweigert. Er bat DIE LINKE um einen Besuch bei ihm und schilderte seine Lage, die behoben werden könnte. Seine jetzige Waschgelegenheit ist die Toilette, wo er im hinteren Teil vor Jahren selbst eine Dusche eingebaut hat. Diese kann er praktisch nicht nutzen, da er auf einen Rollator angewiesen ist und in dem sehr engen Raum kein Platz ist. Durch einen Arbeitsunfall beim Sturz von einer Leiter ist er in seiner Beweglichkeit stark eingeschränkt, daher bräuchte er ein größeres Badezimmer mit Dusche. Als ehemaliger Ingenieur weiß er, dass der Durchbruch einer Wand hin zu einem kleineren Zimmer möglich ist und sein Bad vergrößern würde. Von seiner Krankenkasse würde der behindertengerechte Umbau finanziell unterstützt werden, jedoch weigert sich sein Vermieter ihm entgegenzukommen.

Als LINKE schlug ich ihm vor, den Vermieter zu kontaktieren, was er jedoch als aussichtslos ansah, und umziehen in eine warme behindertengerechte Wohnung wolle er nicht. Das Wohnumfeld, sein Zuhause, spielt für ihn auch eine wichtige Rolle. Es fragt sich, welche zukünftigen Pläne verfolgt der Eigentümer, steht möglicherweise eine Modernisierung der Wohnungen mit Ofenheizung an? Dies würde das Aus für Herrn E. bedeuten, der sehr bescheiden lebt, obwohl ihm vom Sozialamt ca. 200 Euro zustehen würden. Er ist kein Mensch, der klagt, sondern für das Wenige dankbar ist, das er sich leisten kann, da er als Kind im Iran noch widrigere Umstände erleben musste. Sein einziger Wunsch ist, ein behindertengerechtes Badezimmer und dass viele Menschen erfahren, dass es auch hier Menschen gibt, die sehr arm leben. Wir wünschen ihm alles Gute und dass sein Vermieter doch noch zu einem Einsehen kommt: Hilfe, die wenig kostet und eine Erleichterung (kein Luxus) für Herrn E. bedeuten könnte.

Elisabeth Wissel