„Begegnungszone“ Maaßenstraße - gegen Anwohnerinteressen

Nach der Beschlussempfehlung (Drs 990) der letzten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) soll die Maaßenstraße in Schöneberg nach einem Pilotprojekt verkehrsberuhigt umgestaltet werden, was jedoch so nicht auf die Gegenliebe der meisten Anwohner stößt. DIE LINKE hat die Vorstellungen der Anwohner aufgegriffen und in einem Ersetzungsantrag eingebracht, dem auch die CDU mit ihren Argumenten, beigetreten ist. Die Maaßenstraße muss vor allem den Anwohnern gerecht werden, dazu gehören nicht nur Eingriffe auf die Verkehrs- Situation, sondern auch in die sonstigen negativen Belastungen in der Straße. Das Hauptproblem ist nach ihren Angaben der Lärm durch die ausufernde Gastronomie und der unakzeptable Gestank ihrer ungeordnet entsorgten überquellenden Lebensmittelresten in den Innenhöfen. Es bedarf hier einer Einschränkung der Außengastronomie und entsprechende Auflagen vom Ordnungsamt. Dieses wäre wichtig für ein Gesamtkonzept um die Maaßenstraße auch für die Anwohner attraktiver zu gestalten. Mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung und Fahrbahnschweller, könnte die Straße verkehrsberuhigt und wieder sicherer und geräuscharmer geplant werden. Durch eine Einschränkung der Außengastronomie und der Verlegung des Fahrradweges gäbe es auch wieder mehr Platz für die Fußgänger. Statt dessen setzt die SPD (in ihrem Ursprungsantrag) auf die teurere Variante der Senatspläne nach denen für 200m Straße 700.000 Euro investiert werden sollen, die im Bezirk insgesamt besser angelegt werden könnten. Auch wenn das Geld für das Pilotprojekt vom Senat kommt sind es Steuergelder, und nicht alles was teuer ist, ist auch gut und sinnvoll. Dazu gehört u.a. eine Fahrbahnverschwenkung und ein neuer Straßenbelag. Ärgerlich für die Anwohner ist auch der Wegfall der Parkplätze in einem Gebiet, in dem es insgesamt schon schwierig ist sein Fahrzeug abzustellen. Als LINKE sind wir nicht gegen weniger Autos in der Innenstadt, jedoch  müssten dazu natürlich andere Maßnahmen, statt Wegfall von Parkplätzen, umgesetzt werden. Die Forderungen der LINKEN generell sind, billigere Tickets, beziehungsweise Nulltarif bei den öffentlichen Verkehrsbetrieben. Ob die „Begegnungszone“ Maaßenstraße letztlich so wie vorgesehen umgesetzt werden kann, wird sich erweisen, denn versprochenes Geld muss nicht in der Summe eingehalten werden, auch für die Straßenverkehrsordnung wäre es etwas völlig Neues, und die hat in dieser Angelegenheit wohl das letzte Wort.

Elisabeth Wissel