Der Lern­ und Gedenkort Annedore und Julius Leber wird erkennbar: Wandkunstwerk mit Theodor-­Heuss-­Zitat

Andreas Bräutigam

Die neu gestaltete Mauer des zukünftigen Lern- und Gedenkortes Annedore und Julius Leber ist auch dem Tagesspiegel­Newsletter zu verdanken.

Aufgrund eines Hinweises im Newsletter schaute sich der Grafiker und Fassadenkünstler Alexander von Freeden das Gelände an.

Dabei fiel ihm auch der bedauernswerte Zustand der Mauer zur alten Kohlenhandlung auf, er wandte sich daraufhin an den Träger des Ortes den Stadtteilverein Schöneberg und den Arbeitskreis „Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber„ – mit der Idee, hier ein Wandkunstwerk entstehen zu lassen und damit auf den Ort aufmerksam zu machen.

Diverse illegale Graffitis und Tags sind inzwischen verschwunden. Entstanden ist ein typografisches Wandbild mit einem großen Schriftzug „Verschwörerbude“. Diesen Begriff prägte 1950 der damalige Bundespräsident Theodor Heuss, der ihn in einem Brief an Annedore Leber benutzte. Das Wandbild schlägt eine Brücke zwischen der Geschichte und der zukünftigen Nutzung des Ortes schlägt.

Theodor Heuss hätte sich wohl kaum vorstellen können, dass seine Worte hier einmal als großes Graffiti­Wandbild wiederzufinden sind.

Die ehemalige Kohlenhandlung von Annedore und Julius Leber, auch Sitz des späteren Verlages von Annedore Leber, wartet auf ihre neue Nutzung als Lern­ und Gedenkort für das Wirken der Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Annedore Lebers politische und publizistische Arbeit nach dem 2. Weltkrieg. 

Die Baugenehmigung für den Lern­ und Gedenkort liegt inzwischen vor, letzte weitere Genehmigungen werden derzeit eingeholt, dann geht es los mit der Herrichtung. Am Spazierweg auf der anderen Seite des Gebäudes informiert die diesjährige Ausstellung am Bauzaun über die ehemalige Kohlenhandlung und das Vorhaben.

Andreas Bräutigam
Weitere Informationen: www.gedenkort­leber.de