Ein Kiez sagt Nein!

Fünf gute Gründe gegen die Bebauung der Bautzener Brache

1. Kein Baurecht
Auf dem ehemaligen Eisenbahngelände existiert kein Baurecht. Der Eigentümer von Hellweg hat das 2 ha große Grundstück gegenüber seinem Baumarkt günstig gekauft und will dort 250 Wohnungen, 7.700 qm Gewerbe und 250 Tiefgaragenstellplätze bauen. Die Stadträtin der Grünen, Sibyll Klotz, will ihm Baurecht verschaffen und verweist auf angebliche Zugeständnisse, die der Bauherr dafür machen will (80 % Mietwohnungen, 5 Jahre keine Mieterhöhung). Was den Bewohner/innen des Schöneberger Nordens als Naherholungsfläche dienen könnte, wollen die Grünen, unterstützt von SPD und CDU, dem Privatinvestor nachträglich in Form eines Bebauungsplans vergolden.

2. Verdrängung („Gentrifizierung“)
Teurer Wohnungsneubau, der den Investoren riesige Gewinne verspricht, ist eine aktuelle Anlagestrategie für Vermögende, aber keine Lösung für das Wohnungsproblem in Berlin. Ein vom Bezirksamt in Auftrag gegebenes Gutachten besagt, dass schon jetzt die weniger Kaufkräftigen im Schöneberger Norden akut von Verdrängung bedroht sind. Werden die Mietsteigerungen der letzten Jahre noch durch teuren Neubau verstärkt, wird ein Großteil der Bewohner/innen aus dem Quartier vertrieben.

3. Gegen noch mehr Lärm und Abgase
Die Yorckstraße zählt zu den stark befahrenen Straßen der Stadt. Der kürzlich eröffnete Baumarkt zieht nun noch mehr Auto- und LKW-Verkehr an. Die von Lärm und Abgasen geplagte Gegend würde durch die geplante Bebauung an der Bautzener Straße noch mehr Verkehr bekommen. Schon jetzt ist die Schadstoff- Belastung für die angrenzenden Wohnviertel erheblich.

4. Frischluft für angrenzende Wohngebiete
Die beabsichtigte Bebauung verläuft mitten durch die Frischluftschneise, die von Süden her für den notwendigen Luftaustausch der Innenstadt sorgt. Damit in den Sommermonaten die nächtliche Abkühlung in den aufgeheizten Wohnquartiere erfolgen kann, darf der Raum entlang der Bahntrasse nicht baulich genutzt werden, sondern muss Grünfläche mit Bäumen bleiben.

5. Artenschutz und Biotopverbund sichern! Der Nord-Süd-Grünzug an der Bautzener Straße und die Randbereiche der Bahntrassen sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Das funktionierende Verbindungsbiotop darf nicht zerstört werden.

Chaotische Wohnungsbaupolitik des Berliner Senats
Bis 2009 wurde der Abriss von Wohnungen durch das Stadtumbau-Programm gefördert. Statt die letzten unbebauten Grundstücke in der verdichteten Innenstadt auch noch zuzu-betonieren, sollte der Senat endlich ein Sanierungsprogramm gegen den hohen Leerstand in der Stadt auflegen (siehe Leerstandsmelder!) und gegen spekulativen Wohnungsleerstand, Zweckentfremdung (Ferien- und Gästewohnungen) und den Verfall von Gebäuden in bester Lage vorgehen.

Gegen die Bebauung der Bautzener Brache gibt es ein

Bürgerbegehren. Bis 12. Februar 2014 müssen 7.600 BewohnerInnen aus Tempelhof-Schöneberg ihre Unterschrift geleistet haben. Hier können sie Unterschriftsformulare herunterladen und ausdrucken: www.stadtplanung-von-unten-de. Sie beim Unterschriftensammeln helfen möchten, schicken Sie bitte eine mail an: Wennstadtplanungvonunten@gmx.de