Konferenz „Folgen des Irak-Krieges“ in Beirut/Libanon

Am ersten Oktoberwochenende nahm Azize Tank an einer internationalen Konferenz zum Thema „Folgen des Irak-Krieges“ in Beirut/ Libanon teil. Anschließend fanden mithilfe der deutschen Botschaft Besuche von Flüchtlings-Lagern statt. In dem von der UNWRA (United Nations Relief and Works Agency) betreuten Camp waren palästinensische Geflüchtete und den vom UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) betreuten Camp Geflüchtete aus Syrien. Das relativ arme Libanon mit nur knapp viereinhalb Millionen Einwohnern hat derzeit mehr als eineinhalb Millionen Geflüchtete aufgenommen. In manchen Regionen leben mehr Geflüchtete als Libanesen(!) und trotzdem es gibt keine Protest-Aufmärsche mit Hass-Parolen oder gar Sprengstoffanschläge wie der auf eine Moschee in Dresden wenige Tage vor der Konferenz.


Dazu sagt Azize Tank: „Man kann sich vorstellen, wie beschämend es für mich war, bei unseren Gesprächen vor Ort das reichste Land Europas zu repräsentieren, das im Vergleich zu Libanon nur wenige Geflüchtete aufnimmt, sich an den EU-Außengrenzen weiter militärisch abschotten und hierzulande die Geflüchteten ausgrenzen will, und in dem fast täglich rassistisch motivierte Verbrechen geschehen. Kein Mensch, der das Elend hier in den Camps mitbekommen hat, würde auf solche Ideen kommen - auch nicht, diesen Geflüchteten die Einreise unmöglich zu machen, Asylgesetze zu verschärfen oder von „Überfremdung“ und „Obergrenzen“ zu fabulieren. Jede Gesellschaft, die den Anspruch hat, die universellen und die sozialen Menschenrechte zu achten, muss hier helfen so gut es nur irgendwie geht!“