Neubau - "Goldgräberstimmung"

Geht es nach Planungen von Senat und grüngeführtem Stadtentwicklungsamt, wird sich der Bezirk an vielen Ecken erheblich verändern. Bis zu 10.000 Neubauwohnungen sind in Planung und stoßen an vielen Ecken auf Widerstand.

Viele sehen in der Art der Planungen das Freimachen von öffentlichem Raum für Investoreninteressen. Sicher braucht Berlin mehr Wohnungen, doch dort, wo was passiert, entstehen meist größere, höherwertige Eigentumswohnungen, die an dem drängendsten Bedarf vorbeigehen. Stattdessen bräuchte es ein neues Sozialwohnungsprogramm des Senats! Selbst die städtische degewo schafft es gerade mal, in Marienfelde (ganz am Stadtrand) Neubau-Mieten von 7,50 bis 9 Euro (kalt) anzukündigen.

In den innerstädtischen Gebieten kämpfen Anwohner darum, dass aus stadtklimatischen und anderen öffentlichen Interessen (mehr "Grün") überhaupt nicht gebaut werden sollte (Eylauer Straße, Bautzener Straße, Tempelhofer Feld - entlang des Tempelhofer Damms) oder zumindest "grüner" und mit erschwinglichen Wohnungen (Güterbahnhof Wilmersdorf). Bei allen diesen Bauprojekten wird ehemals öffentliches Eigentum erst durch den Bebauungsplan zu wertvollem Bauland für die Investoren. Eine IG Stadtplanung von unten verfolgt kritisch, wie die Grüne Fraktion in der BVV diese "Vorhabenbezogenen Bebauungspläne" vorantreibt. Am 14.5. findet eine Einwohnerversammlung zur Bebauung Bautzener Straße statt.

BV H. Gindra