Bezirksamt verweigert Lucie-Leydicke-Platz

Martin Rutsch

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg hat den Antrag auf Benennung eines Platzes nach Lucie Leydicke, einer Kiezgröße aus dem Schöneberger Norden, abgelehnt. Der Beschluss war nur gegen die Stimmen der Grünen aus der BVV mit großer Mehrheit angenommen worden. Das ist eine Wertschätzung von Lucie Leydickes Werk in Schöneberg. Umso unverständlicher ist die Ankündigung des Bezirksamts, nun an der geplanten Stelle des Platzes eine Toilette zu errichten. 

Dazu Martin Rutsch, stellvertretender Fraktionsvorsitzender: "Das Bezirksamt lehnt unseren Antrag aus formellen Gründen des Berliner Straßengesetzes ab. Umso erschreckender ist, dass an dem geplanten Ort vor der Silaskirche stattdessen eine "Berliner Toilette" für die Markttage errichtet werden soll. In direkter Sichtweite befindet sich bereits in der Bülowstraße eine solche Toilette. Wir werden versuchen, eine bessere Lösung für dieses Problem zu finden und eine Toilette an dem Ort zu verhindern."

Der Vorwurf, unser Antrag sei nicht ausreichend begründet gewesen, ist haltlos. Über zwei Monate lag der Antrag im Ausschuss. Das hätte Zeit gegeben, mögliche Änderungen einzubringen oder offene Fragen durch eigene Recherche zu klären. Leider ist das ausgeblieben. 

Das Bezirksamt hat in seiner Antwort auf den Antrag keine Initiative gezeigt, eine alternative Lösung zu finden, um Lucie Leydicke im Kiez zu ehren. So wird beispielsweise nicht der Platzcharakter der Crellestraße beim S-Bahnhof diskutiert, obwohl diese praktisch teileingezogen ist. Derzeit läuft eine kleine Anfrage, der gegebenenfalls eine neue Antragsinitative folgen wird."