Nach der Europawahl: Jetzt heißt es zuhören, lernen und verändern – mit Ihrer Unterstützung?

Alexander King

DIE LINKE hat bei der Europawahl am 26. Mai 2019 das schlechteste Wahlergebnis ihrer Geschichte eingefahren: 5,5 Prozent deutschlandweit. Auch in Berlin und im Bezirk Tempelhof-Schöneberg mussten wir kräftig Federn lassen. Da gibt es nichts schön zu reden. Ich würde gerne wissen: Woran hat es gelegen? Mich interessiert Ihre Meinung: Warum wählen Sie DIE LINKE nicht – oder nicht mehr? Und vor allem: Was müsste DIE LINKE Ihrer Meinung nach an sich selbst verändern, damit Sie sie (wieder) wählen? Schreiben Sie mir an:
alexander.king@dielinke-tempelhof-schoeneberg.de    

Grüne und AfD sind die Wahlgewinner. Die Grünen haben den Westen, die Jungen, die Metropolen, die Unistädte im Sturm erobert. Die AfD dominiert den Osten und fi ndet ihre Anhänger unter anderem da, wo Menschen mit Abstiegssorgen konfrontiert sind bzw. konkrete Abstiegserfahrungen hinter sich haben, wo vielen der Zugang zu Bildung, kulturellen Angeboten, sozialer Infrastruktur und gut bezahlten Jobs verwehrt wird. Diese Entwicklung ist besorgniserregend. Sie gefährdet die Demokratie.

Deutschland zeigt sich tief gespalten: zwischen Stadt und Land, zwischen Innenstadt und Vorstadt, zwischen „Gewinnern“ und „Verlierern“, zwischen West und Ost. Viele würden sagen: zwischen „richtig“ und „falsch“, oder anders ausgedrückt: zwischen Grün und (AfD-)Blau. Welche Rolle bleibt da für die „Roten“, für uns, DIE LINKE?
DIE LINKE muss das tun, was weder Grüne noch Blaue tun, nämlich für alle diejenigen da sein, die in dieser Gesellschaft unter die Räder kommen. Egal ob in Ost oder West, ob „biodeutsch“ oder mit Migrationshintergrund, ob in der Stadt oder auf dem Land. Ohne Zeigefi nger, sondern mit ausgestreckter Hand.

Es war die erste Wahl nach Sahra Wagenknechts Rückzugsankündigung. Das schlechte Ergebnis für DIE LINKE ist auch in diesem Zusammenhang zu sehen. DIE LINKE hat in letzter Zeit viele Wähler genervt. Nicht wenige hatten das Gefühl, dass DIE LINKE sich lieber mit Personalfragen beschäftigt, als gute politische Angebote zu entwickeln, dass dabei abstrakte und völlig weltfremde Debatten im Mittelpunkt stehen, die wenig zu tun haben mit den konkreten Alltagssorgen der Leute. Das muss sich ändern.

DIE LINKE wird jetzt daran arbeiten, ihre Funktion als Interessensvertretung für die sozial Benachteiligten, für Lohnabhängige, Erwerbslose, Rentnerinnen und Rentner, Mieterinnen und Mieter und als Partei des Friedens und der Völkerverständigung wieder stärker deutlich zu machen. Was unser Bezirksverband, DIE LINKE. Tempelhof-Schöneberg, dazu beitragen kann, wird er beitragen.

Vielleicht mit Ihrer Hilfe?
Was hat Sie in letzter Zeit an der LINKEN gestört?
Warum glauben Sie, hat DIE LINKE sich diese Wahlklatsche eingehandelt?
Schreiben Sie mir, ich bin gespannt.
Alexander King, Bezirksvorsitzender
DIE LINKE.Tempelhof-Schöneberg