Verdrängungssanierung auf Roter Insel

In einer Voruntersuchung im letzten Jahr war für einen großen Teil der Roten Insel noch behauptet worden, dass noch keine bedrohlichen Aufwertungsprozesse zu befürchten seien. Lediglich für das Gebiet zwischen Yorckstraße und Monumentenstraße (rund um den Bautzener Platz) kann die Festsetzung eines „Erhaltungsgebietes“ in diesem Jahr erwartet werden. Dieses ermöglicht dann dem Bezirk, überzogene „Modernisierungsmaßnahmen“ und Wohnungszusammenlegungen zu untersagen.

Aber in der übrigen Roten Insel nimmt der Verdrängungsdruck offenbar nun auch heftig zu. Uns wurde z.B. zu dem Haus Leberstraße 36 bekannt, dass der dortige Eigentümer Domoinvest „Modernisierungsmaßnahmen“ angekündigt hat, die nur als Leerzugsansinnen verstanden werden können. Liebevoll wird ausgemalt, dass zeitweise mit „sehr starken Lärmbelästigungen“ zu rechnen sei während der Baumaßnahmen von Juli 2014 bis Februar 2015. Aber bedrohlich soll vor allem die Mieterhöhung durch Modernisierungsumlage wirken: 75 % Erhöhung gegenüber der bisherigen Miete werden vorgerechnet.

In dieser Summe hauptsächlich unsinnige und unerwünschte Wohnraumaufwertungen:  Auswechseln von funktionsfähigen Fenstern, Anbau von Balkonen, Einbau eines Außenaufzugs. Gleichzeitig soll aber ein Dachausbau stattfinden, der auch nicht so richtig trennbar von der energetischen Sanierung des Daches und sicherlich auch ein Motiv für den Aufzugseinbau ist.

Die Mieter werden sich wehren. Wir berichten ausführlich in der nächsten Ausgabe.

BV Harald Gindra