Wir alle sind Chávez!

Am 9. April 2013 hatten wir den Botschafter der Bolivarischen Republik Venezuela, S.E. Rodrigo Chaves, zu Besuch in der Roten Insel. Er eröffnete die ALBA-TCP Ausstellung (Bolivarische Allianz für die Völker Unseres Amerika - Handelsabkommen für die Völker) mit einer kurzen Einführung in die Geschichte Südamerikas und der Karibik. Er schaffte einen weiten Einblick in die Zeiten der Sklaverei und erzählte über die verschiedenen Wege zu einem vereinten Lateinamerika.

Während einige Regierungsvertreter sich auf MERCOSUR (Gemeinsamer Markt Südamerikas, gegründet 1991 mit Argentinien, Brasilien, Paraguay u. Uruguay; Freihandelszone seit 1995; später mit Chile 1996, Bolivien 1997, Perú 2003, Kolumbien u. Ecuador 2004, und seit 2006 Venezuela) konzentrieren, verfolgen andere die Idee einer anderen, größeren Integration des gesamten Südkontinents und der Karibik (La Gran Patria). Dies erlaubte diesen Ländern neue Organisationen wie UNASUR (Union Südamerikanischer Nationen 2007) und CELAC (Gemeinschaft Lateiamerikanischer und Karibischer Staaten 2011) zu schaffen, durch die wir Lateinamerika mit anderen Augen betrachten werden.

Die Karibik zu integrieren war zunächst schwer, als man versuchte Lateinamerika und die Karibik zu vereinen. Nicht wie die USA oder die EU vereint sind, sondern in einem langsamen Prozess, ohne den Respekt auf die verschiedenen Kulturen und deren Raum und Zeit zu vernachlässigen. Hier ist die Rede von der ALBA-Allianz wo die Solidarität über alles steht!

Seine Exelence Rodrigo Chaves erzählte über die Rückkehr in die Zeiten des Tauschhandels. Da müssten die Länder mittlere Standardwerte schaffen, sodass innerhalb des ALBAs die großen Mitgliedsländer, wie z.B. Venezuela nicht die Kleineren, wie z.B. die karibischen Staaten, verschlucken. "Venezuela zahlt pro Tag hunderttausend Barrel Öl an Kuba, als Austausch investiert Kuba in den Kampf gegen den Analphabetismus in Venezuela; Dank der massiven Sportförderung in Kuba konnte Venezuela sein eigenes Sportsystem verbessern. Auch das Gesundheitsvorsorgessystem kommt aus Kuba, Kuba ist Experte in der Zuckerrohrproduktion und unterstützt Venezuela dabei, die gleiche Produktionsform zu übernehmen. Dies ist eine solidarische Art und Weise Erdöl mit Kuba zu tauschen. Venezuela verlangt kein Geld für Erdöl, sondern tauscht dieses gegen Nahrungsmittel wie z.B. Reis, Fleisch oder Mais, denn Erdöl ist nicht essbar. Das ist die ALBA!

Nach den Wahlen im Oktober (67%) und nach seiner Operation, waren wir uns alle sicher, dass Chávez mit Arbeit überhäuft zurück kommen würde. Aber stattdessen mussten wir dem Verlust der Führung einer Kollektiven Richtung und einer Krise gegenübertreten, was uns sehr schwerfiel.

Dies ist die große Herausforderung, die am 14. April auf Nicolás Maduro wartet. "¡Wir alle zusammen sind Chávez!" Dann zitierte S.E. die letzten Worte von Tupac Katari, welcher von vier Pferden, einzeln festgebunden an Händen und Füßen in die vier Windrichtungen gezogen wurde; eine gewöhnliche Tortur mit der die "Conquistadores" die Ureinwohner Folterten: "Ich werde zurückkommen und werde Millionen sein"!

S.E. weiter: "Unser Kampf um frei zu sein geht weiter, auch wenn der Weg schwerfällt. Chávez hat die Bedingungen geschaffen um die Wahlen gewinnen zu können. Uns ist bewusst, dass es einen Präsidenten Chávez nur ein mal alle hundert Jahre geben kann."

"Die Herausforderung für Nicolás Maduro am 14. April 2013, dem Wahltag nach Chávez Tod, wird sein, die charismatische Figur einer Regierung zu ersetzen, welche sich auf die Probleme und Nöte der Bevölkerung zu konzentrieren versteht. Ob die nächste Regierung das schafft, wird uns die Zeit bestätigen."

Text und Bild: Grace Irazoque

Siehe auch: Granma, 26. April 2013, "La gran estrategia de Estados Unidos contra Venezuela. ..."; sowie "Was können wir Europäer von der ALBA lernen? von Tobias Baumann, Die LUPE/MAI 2013