Stanislav Jurk

Kandidat für die BVV-Listenplatz 8

Kandidatur für die Bezirksverordnetenversammlung

Stanislav Jurk

Liebe Genossinnen und Genossen,

dem einen oder der anderen bin ich in meinen etwa 4 Jahren im Bezirksverband sicher einmal begegnet. Im Großen und Ganzen muss ich vorweg einräumen, dass mir bei den vielen Aktivitäten im Bezirk nicht wenige Begegnungen mit Euch entgangen sind. Der Grund liegt darin, dass ich besonders zu Beginn den richtigen Platz in unserem Verband finden musste. Ich will nicht einfach überall da sein, um nur da gewesen zu sein. Mir ist es sehr wichtig, meinen Platz zu finden, damit ich mit vollem Einsatz, mit voller Überzeugung und mit meinen Stärken zu einer Verwirklichung der politischen Ziele unserer Partei im Bezirk beitragen kann. Ich folge der Auffassung, dass man die besten Dinge dort hervorbringt, wo man mit echter innerer Leidenschaft an die Sache rangeht. Und was soll ich sagen? Ich meine nach 4 Jahren, in denen ich nun unsere BVV-Fraktion begleite, dort auch diesen Platz gefunden zu haben. Deshalb möchte ich mein Engagement, meinen Einsatz, meine Überzeugungen und meine Stärken, in der parlamentarischen 
Arbeit unserer BVV-Fraktion mit einem Mandat vertiefen!

Mit 30 studiere ich Sozialwissenschaften an der Humboldt Universität. Da bin ich auch sehr glücklich. 
In diesem Themengebiet finde ich viele plausible Antworten auf viele meiner Fragen. Und praktisch?
Nun, für diejenigen, die sich bereits fragen, warum der gute Mann mit 30 immer noch studiert: Der Weg dahin war holprig. Geboren bin ich noch in der Sowjetunion. Da es für mich mit 7 Jahren in dörflicher Nähe zum fränkischen Nürnberg aber gleich mit der 1. Klasse losging, kann ich mich ganz gut mit der viel beschworenen Bezeichnung „Deutscher mit Migrationshintergrund“ identifizieren. Meine Eltern waren bescheidener Herkunft. Finanzen waren natürlich immer ein Thema, aber es war zudem schwer, sich auch mal bei den Elterntreffen für ihren kleinen Racker einzusetzen oder die Hausaufgaben nachzuprüfen. Ich war auf meinem Weg meist auf die eigene Orientierung angewiesen, die ich 
wohlwollend mit „naiv“ umschreiben würde. Kurzum: Schlechte mittlere Reife, Zivildienst, Leiharbeiter im Call-Center, 2010 aus dem Dorf nach Berlin, weiter Call-Center, Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, im gesamten Verlauf immer mal wieder das Vergnügen mit dem Jobcenter gehabt und letztendlich mit 25, den Weg zum Studium gefunden – das zu Beginn genauso holprig verlief.

Was ich durch meine Bewerbung mit Euch teilen möchte, ist nicht die Mär von unendlicher kommunalpolitischer Kompetenz – die mit den kommenden Aufgaben und viel Eurer Hilfe wachsen wird – sondern die Perspektive eines jungen Mannes, der einiges an prekärer Erfahrung, für die wir als linke und mit der Linken kämpfen, selbst durchlebt hat und weiterhin durchlebt. Nicht trotz, sondern wegen des holprigen Weges, kann ich auch mit Hilfe meiner Ausbildung die Erfahrungen, die ich mit vielen vielen anderen Menschen teile, in politische Forderungen fassen und mit Sinn aber auch Verstand in der parlamentarischen Arbeit umsetzen. Damit werbe ich um mich und um Euer Vertrauen.